Egal ob du einen festen Monatslohn beziehst oder auf Stundenbasis bezahlt wirst – oft möchte man das eine in das andere umrechnen. Was bedeutet es zum Beispiel, wenn du ein Angebot von 15 Euro pro Stunde erhältst? Wie viel wären das im Monat? Oder umgekehrt: Wie hoch ist dein Stundenlohn, wenn du 3000 Euro im Monat verdienst? Solche Fragen stellen sich viele. In diesem Artikel erklären wir dir leicht verständlich, wie du Stundenlohn berechnen und daraus den Monatslohn ableiten kannst (und umgekehrt). Du erfährst außerdem wichtige Grundbegriffe, Einflussfaktoren wie Arbeitszeit und Feiertage sowie nützliche Tipps zum Umgang mit deinem Gehalt. Los geht’s!

Bevor wir ins Rechnen einsteigen, vorab einige wichtige Begriffe. Stundenlohn bezeichnet den Lohn, den du pro Arbeitsstunde erhältst. Wenn du also auf Stundenbasis arbeitest, wirst du für jede tatsächlich gearbeitete Stunde bezahlt. Monatslohn (oft auch Monatsgehalt genannt) ist dagegen das feste Gehalt, das du pro Monat bekommst – unabhängig von der genauen Stundenzahl in diesem Monat. Viele Angestellte haben ein Monatsgehalt, das jeden Monat gleich ist.
Wichtig ist auch der Unterschied zwischen Brutto- und Nettolohn: Bruttolohn ist dein Gehalt vor Abzug von Steuern und Sozialabgaben, Nettolohn das, was letztlich auf dein Konto überwiesen wird. Unsere Berechnungen beziehen sich meist auf Bruttowerte, da Gehälter üblicherweise als Brutto angegeben werden. Noch ein Begriff, der oft auftaucht: der gesetzliche Mindestlohn.
Das ist der vom Staat festgelegte Mindestsatz pro Stunde, den ein Arbeitgeber mindestens zahlen muss. In Deutschland liegt der Mindestlohn im Jahr 2025 beispielsweise bei 12,82 Euro pro Stunde (Bundesregierung). Diese Zahl hilft zur Einordnung: Verdient man deutlich mehr, liegt man über dem Minimum – verdient man weniger, wäre das sogar illegal. Mit diesen Grundbegriffen im Hinterkopf können wir uns nun der eigentlichen Berechnung widmen.
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Wie werden Stundenlohn und Monatslohn berechnet?
Der Kern der Frage ist: Wie rechnet man vom Monatsgehalt auf einen Stundenlohn und wie vom Stundenlohn auf einen Monatslohn? Grundsätzlich gilt: Stundenlohn = Monatslohn geteilt durch geleistete Stunden pro Monat. Umgekehrt lässt sich Monatslohn = Stundenlohn multipliziert mit geleisteten Stunden pro Monat berechnen. Allerdings steckt der Teufel im Detail – die geleisteten Stunden pro Monat sind nicht jeden Monat gleich. Ein Monat kann 20 Arbeitstage haben, ein anderer 23, je nachdem wie die Wochen liegen und ob Feiertage enthalten sind. Daher rechnet man im Durchschnitt. Üblich ist es, zur Berechnung einen Zeitraum von drei Monaten (ein Quartal) heranzuziehen, da drei Monate im Schnitt 13 Wochen umfassen (RUHR24jobs). Anders ausgedrückt: Ein Jahr hat 52 Wochen, verteilt auf 12 Monate, das ergibt etwa 4,33 Wochen pro Monat (52/12 ≈ 4,33).
Schauen wir uns zunächst an, wie du aus deinem Monatsgehalt den Stundenlohn ermittelst. Als erstes brauchst du deine regelmäßige Wochenarbeitszeit – also die Stunden, die du pro Woche arbeitest (laut Vertrag, ohne Überstunden). Beispiel: Angenommen, du arbeitest 40 Stunden pro Woche und verdienst 3.000 € brutto im Monat. Zuerst bestimmst du deine durchschnittlichen Monatsarbeitsstunden. Dazu multiplizierst du die Wochenstunden mit 13 und teilst durch 3.
Im Beispiel: 40 * 13 / 3 = 173,33 Stunden pro Monat (durchschnittlich). Das entspricht dem typischen Richtwert von etwa 173 Stunden für einen Vollzeitmonat. Nun teilst du dein Monatsgehalt durch diese Stunden: 3.000 € / 173,33 ≈ 17,30 €. Dein brutto Stundenlohn liegt hier also bei circa 17,30 Euro.
Wenn du neugierig bist: Dieser Wert liegt deutlich über dem aktuellen Mindestlohn von 12,82 € – nämlich ungefähr 35 % darüber. Zum Vergleich: Bei einer 40-Stunden-Woche entspricht der Mindestlohn etwa 2.220 € brutto im Monat (Bundesregierung). Daran siehst du, dass 3.000 € monatlich in unserem Beispiel einen recht guten Stundenlohn ergeben. Wichtig ist, dass diese Berechnung deinen Brutto-Stundenlohn ergibt. Deinen Netto-Stundenlohn könntest du ermitteln, indem du mit dem Nettogehalt rechnest oder einen Gehaltsrechner nutzt, da vom Brutto ja noch Abzüge abgehen.
Nun zur anderen Richtung
Wie kannst du einen Monatslohn aus Stundenlohn berechnen? Stell dir vor, du hast einen Stundenlohn vereinbart, z.B. 15 € pro Stunde, und möchtest wissen, was das monatlich ausmacht. Hier drehst du das Prinzip um. Du nimmst deinen Stundenlohn und multiplizierst ihn mit der Anzahl der Stunden, die du im Monat arbeitest. Wieder nutzt man am besten den Wochenwert als Grundlage. Angenommen, du arbeitest 20 Stunden pro Woche (z.B. Teilzeit) und erhältst 15 € Stundenlohn. Dann rechnest du: 20 Std/Woche * 13 / 3 = 86,67 Stunden pro Monat (das ist deine durchschnittliche Monatsarbeitszeit bei 20 Stunden wöchentlich). Diese 86,67 Stunden multiplizierst du mit 15 €: Das ergibt ungefähr 1.300 € Monatslohn brutto.
Hast du eine Vollzeitstelle mit z.B. 38 Wochenstunden zum Mindestlohn, kannst du genauso rechnen: 38 * 13 / 3 ≈ 164,67 Stunden im Monat * 12,82 € = ca. 2.111 € Monatslohn brutto. Dieses Beispiel zeigt, dass Vollzeit zum Mindestlohn rund 2.100 € im Monat einbringt – was mit unserem Vergleich oben übereinstimmt (RUHR24jobs). Allgemein kannst du dir merken: Multipliziere den Stundenlohn mit deiner durchschnittlichen Monatsstundenzahl, um den Monatslohn zu erhalten. Umgekehrt dividierst du den Monatslohn durch diese Stundenzahl, um den Stundenlohn zu erhalten.
Wenn du regelmäßig 40 Stunden pro Woche arbeitest, entspricht das ungefähr 173 Monatsstunden, bei 30 Stunden/Woche etwa 130 Monatsstunden, bei 20 Stunden/Woche ca. 87 Monatsstunden, usw. Mit diesen Anhaltswerten kannst du schnell überschlagen, was ein Stundenlohn in Monatsgehalt bedeutet. Natürlich kannst du das Rechnen auch einem Lohnrechner überlassen – viele Gehaltsrechner im Internet erledigen das in Sekunden. Ein solcher stundenlohnrechner verlangt meist die Eingabe von Monatsgehalt und Wochenstunden (oder umgekehrt) und spuckt dir den entsprechenden Wert aus.
Arbeitszeit, Überstunden und Feiertage – Einfluss auf den Lohn
In der Praxis gibt es ein paar Faktoren, die die einfache Rechnung beeinflussen können. Ein wichtiger Punkt ist die tatsächliche Arbeitszeit. Im obigen Rechenmodell sind wir davon ausgegangen, dass du immer genau die vertraglich vereinbarte Wochenstundenzahl arbeitest, ohne Überstunden. In Wirklichkeit können Überstunden vorkommen. Hast du einen fixen Monatslohn (Gehalt), ändert dieser sich durch gelegentliche Überstunden erstmal nicht – du bekommst dann meist Zeitausgleich oder Überstundenvergütung zusätzlich.
Bei Stundenlohn hingegen bedeuten mehr gearbeitete Stunden direkt mehr Geld: jede Extra-Stunde wird bezahlt. Außerdem gibt es Zuschläge: Arbeitest du abends, nachts, an Sonntagen oder Feiertagen, stehen dir in vielen Jobs Zuschläge obendrauf zu. Diese können pro Stunde einen Aufschlag bedeuten (z.B. +25 % am Sonntag, je nach Regelung). Solche Zuschläge bleiben bei einer simplen Rechnung Stundenlohn = Monatslohn/Stunden unberücksichtigt (Lexware). Ähnlich ist es mit Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld – unsere Grundformel betrachtet hauptsächlich das reine Grundgehalt. Wenn dein Job also Zulagen oder Boni bietet, solltest du wissen, dass der effektive Stundenverdienst höher sein kann, als es die reine Umrechnung vermuten lässt.
Und was ist mit Feiertagen oder generell bezahlten freien Tagen? Hier greift in Deutschland das Entgeltfortzahlungsgesetz. Vereinfacht: Fällt ein Arbeitstag wegen eines Feiertags aus, muss der Arbeitgeber trotzdem das Gehalt zahlen, das du ohne den Feiertag bekommen hättest (TK). Das heißt, wenn du z.B. am 1. Mai normalerweise arbeiten würdest, bekommst du für diesen Tag trotzdem Geld, obwohl du nicht arbeiten musst.
Für Festangestellte mit Monatsgehalt ist das selbstverständlich – der Monatslohn bleibt ja gleich. Aber auch für Arbeitnehmer mit Stundenlohn gilt dieses Recht, sofern ein regulärer Arbeitstag ausfällt. In der Durchschnittsrechnung über ein Quartal sind Feiertage bereits „mit eingepreist“, denn über mehrere Monate mittelt sich das aus. Allerdings, wenn du sehr ungleichmäßige Arbeitszeiten hast, kann dein tatsächlicher Verdienst pro Monat schwanken: Arbeitest du in einem Monat deutlich mehr Stunden (z.B. weil Überstunden anfallen) und im anderen weniger (vielleicht durch Urlaub), wird dein Monatsverdienst schwanken, obwohl dein Stundenlohn gleich bleibt. Unsere Berechnungsformeln liefern Durchschnittswerte. Für eine exakte Abrechnung pro Monat müsste man die tatsächlich gearbeiteten Stunden in jedem einzelnen Monat heranziehen. Deshalb werden Stundenlöhne oft bei Jobs verwendet, in denen die Arbeitszeit schwankt – so wird jeder Monat nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet. Wer hingegen ein fixes Gehalt hat, erhält jeden Monat dasselbe, und Überstunden oder Minderstunden werden anderweitig ausgeglichen.
Tipps zum Umgang mit dem Gehalt
Jetzt, da du weißt, wie man Stundenlohn zu Monatslohn umrechnet (und umgekehrt), kannst du dieses Wissen zu deinem Vorteil nutzen. Ein paar Tipps zum Schluss: Wenn du dich beruflich verändern willst oder eine Gehaltsverhandlung ansteht, lohnt es sich, deinen aktuellen Stundenlohn zu kennen. So kannst du Angebote besser vergleichen.
Beispiel: Eine Stelle bietet 2.600 € im Monat bei 40 Stunden/Woche, eine andere 2.400 € bei 35 Stunden/Woche. Welches Angebot ist lukrativer? Rechne beide auf Stundenbasis um: 2.600 € / ~173 Std = ~15,03 €/Std; 2.400 € / ~152 Std = ~15,79 €/Std. Überraschung – die Stelle mit niedrigerem Monatsgehalt zahlt pro Stunde mehr!
Solche Vergleiche sind wichtig, um fair bezahlt zu werden. Nutze dazu gerne Online-Lohnrechner oder Gehaltsrechner, die solche Vergleiche erleichtern. Diese Rechner zeigen oft auch an, wie weit dein Lohn über oder unter dem Durchschnitt bzw. Mindestlohn liegt. So bekommst du ein Gefühl, ob dein Gehalt branchenüblich ist. Bei Verhandlungen kannst du dann argumentieren: „Mein aktueller Stundenlohn beträgt X Euro, das liegt z.B. 10 % über dem Mindestlohn – da ist noch Luft nach oben.“
Apropos Mindestlohn: Achte darauf, dass dein Stundenlohn niemals darunter fällt. In 2025 sind das wie erwähnt 12,82 € brutto pro Stunde (Bundesregierung). Falls du in Teilzeit oder einem Minijob arbeitest, kannst du mit dem Stundenlohn auch überprüfen, ob die Stundenzahl zum Verdienst passt – Minijobber dürfen z.B. bei Mindestlohn maximal rund 43 Stunden im Monat arbeiten, um unter der Verdienstgrenze zu bleiben (DGB). Auch hier helfen Online-Rechner, diese Grenzen auszutesten. Insgesamt gilt: Informiere dich und rechne nach. Wenn du weißt, was du pro Stunde verdienst, hast du eine bessere Verhandlungsgrundlage und kannst deine Arbeit besser einschätzen.
Fazit
Das Stundenlohn berechnen und die Umrechnung in einen Monatslohn sind im Grunde simpel, wenn man die durchschnittlichen Monatsarbeitsstunden kennt. Du musst kein Matheprofi sein – ein paar Faustformeln reichen aus: Bei Vollzeit (~40 Std/Woche) entspricht 1 Stunde Lohn grob dem 173stel deines Monatsgehalts. Bei Teilzeit entsprechend weniger Stunden, aber das Prinzip bleibt gleich. Mit diesem Wissen kannst du Angebote besser vergleichen und verstehst, was hinter den Zahlen auf deiner Gehaltsabrechnung steckt. Jetzt bist du dran: Überprüfe doch direkt einmal, was dein persönlicher Stundenlohn ist oder welches Monatsgehalt bei deinem gewünschten Stundenlohn herauskommt.